Schritt für Schritt ein Unternehmen gründen

Ein Unternehmen gründen ist leicht und schwer zugleich. Leicht, da oftmals eine Idee und etwas Papierkram reicht, schwer, weil Du es erst zum Erfolg führen musst. MyBusiness Mentor zeigt Dir in einer Serie, worauf es beim „Firma gründen“ ankommt.

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Viele Menschen haben den Traum von der Selbstständigkeit. Sein eigener Herr sein, die eigenen Träume verfolgen – es ist verlockend ein Unternehmen gründen zu können. Doch wie macht man das und worauf kommt es dabei an?

MyBusiness Mentor eröffnet mit diesem Artikel eine Serie zum Thema „Firmengründung“. Im ersten Artikel der Serie geht es um die 10 grundsätzlichen Aspekte, die es bei einer Unternehmensgründung zu beachten gilt. 

In später folgenden Artikeln tauchen wir tiefer in die Thematik ein und gehen näher auf Ideen, Businessplan, Finanzierung ect ein. Du lernst Schritt für Schritt eine Firma zu gründen und worauf es dabei ankommt, wenn Du Erfolg haben möchtest. Mit unserer Serie bist Du optimal darauf vorbereitet, den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen.

Redakteur
Christoph Schürmann
Experte für Wirtschaft und Handel

Du weißt...

  • auf welche 10 Schritte Du achten musst.
  • worauf es beim Unternehmen gründen ankommt.
  • was es nach der Gründung braucht.

Über mich

Nach dem Studium für Neuere Geschichte, Politikwissenschaft, Publizistik arbeitete ich 5 Jahre beim Handelsblatt. Für MyBusiness Mentor bin ich leitender Redakteur für Wirtschaft und Handel. Durch meine zahlreichen Erfahrungen und Einblicke weiß ich, was es braucht um erfolgreich am Markt zu bestehen. Ein Unternehmen gründen braucht vor allem Mut, Ideen und einen guten Plan. Hast Du den?

Die Planung

Vor der eigentlichen Gründung eines Unternehmens steht die Planung. Laut der Kreditanstalt für Wiederaufbau  (KfW) beträgt die durchschnittliche Planungsphase von der Idee bis zum Unternehmensstart 7 Monate. Ein Unternehmen gründen braucht Zeit, Zeit eine Idee zu entwickeln, den Businessplan zu erstellen und die Behördengänge zu erledigen. Die Hälfte aller Gründer nimmt sich dafür weniger als einen Monat Zeit

Mein Tipp: Lass Dir ausreichend Zeit und lege großen Wert auf eine gute Planung. Wie soll Dein Geschäftsmodell aussehen? Erst danach arbeitest Du einen detaillierten Businessplan aus, der die Basis Deiner erfolgreichen Firmengründung bildet. Achte auf einen soliden Finanzplan, der Dir zeigt, wie viel Kapital Du benötigst und Deine Firma überhaupt finanziell eine Chance hat.

Es ist besser mehr Zeit in die Planung zu stecken als zu wenig. Viele Fehler bei einer Firmengründung können durch eine gute Planung vermieden werden. Das spart Dir nicht nur Zeit und Nerven, sondern auch jede Menge Geld.

Haupt- oder nebenberuflich?

Egal ob Du schon einmal eine Firma gegründet hast oder es Neuland für Dich ist – es ist erstmal ein großes Wagnis. Aus diesem Grund läuft bei vielen Existenzgründern die neue Selbstständigkeit quasi nebenbei. Grundsätzlich spielt das keine große Rolle, denn am Ende muss die Firma erfolgreich laufen, ganz egal, ob Du das haupt- oder nebenberuflich machst. Möchtest Du zunächst nebenberuflich starten, gilt es jedoch einige Punkte zu beachten.

Checkliste für nebenberufliche Selbstständigkeit

  • Kriterien: Die Selbstständigkeit gilt nur solange als nebenberuflich, wie bestimmte Kriterien wie beispielsweise die Arbeitszeit oder das erzielte EInkommen eingehalten werden. Somit soll bestimmt werden, welche Beschäftigung Deinen Arbeitsmittelpunkt bildet.
  • Anmeldung: Um eine nebenberufliche Selbstständigkeit anzumelden, gelten die gleichen Anforderungen wie bei einer Firmengründung in Vollzeit.
  • Arbeitgeber informieren: Du hast jederzeit das Recht, Dich nebenberuflich selbstständig zu machen. Du solltest jedoch keinesfalls Deine Pflichten als Arbeitnehmer vernachlässigen oder in Konkurrenz zu Deinem Arbeitgeber treten. Nähere Informationen dazu findest Du in Deinem Arbeitsvertrag. Es ist selbstverständlich, dass Du Deinen Chef informierst, wenn Du ein Unternehmen gründen möchtest.
  • Sozialversicherungspflicht: Bist Du nebenberuflich selbstständig, braucht es keine weiteren Sozialversicherungen. Trotzdem ist die Krankenkasse zu informieren, da das Einkommen aus der nebenberuflichen Selbstständigkeit bei den Beiträgen berücksichtig wird. Anderenfalls kann es zu Nachforderungen kommen.
  • Genehmigungen: Für bestimmte Berufe musst Du auch in der nebenberuflichen Selbstständigkeit Qualifikationen und Genehmigungen vorweisen.
  • Steuern: Es spielt für die Steuern keine Rolle, ob Du haupt- oder nebenberuflich selbstständig bist.
  • Kleinunternehmerregelung: Auch wenn Du hauptberuflich selbstständig bist, kannst Du die Kleinunternehmerregelung in Anspruch nehmen. In erster Linie betrifft das die Befreiung von der Umsatzsteuer.

Markenrechte prüfen und schützen

Von vielen Existenzgründern vernachlässigt: die rechtlichen Fragen wenn Du ein Unternehmen gründen möchtest.

Abhängig von Deiner Idee und der Dienstleistung bzw. dem Produkt, gilt es den Markenschutz zu beachten, um Deine Position auf dem Markt abzusichern. Umgekehrt musst Du jedoch auch bestehende Markenschutzrechte beachten.

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Finanzierung

In den wohl meisten Fällen ist eine Selbstständigkeit zunächst mit Investitionen und Kosten verbunden. Reicht das Eigenkapital nicht aus, muss die Finanzierung auf anderen Wegen erfolgen. Für die Unternehmensfinanzierung stehen eine ganze Reihe von Möglichkeiten offen.

Zentraler Bestandteil ist der Finanzplan als Teil Deines Businessplans. In ihm ist aufgeführt, wie viel Kapital Du brauchst. Um das Unternehmen zu finanzieren, kannst Du auf Eigenkapital, Kredite, Fördermittel, Zuschüsse oder Investmentkapital setzen.

Genehmigungen

Nicht in jeder Branche kannst Du Dich einfach selbstständig machen. So gilt für viele Handwerksberufe eine Meisterpflicht. Auch Gastronomiebetriebe brauchen entsprechende Genehmigungen, Zulassungen oder bestimmte Qualifikationen bevor sie eröffnet werden können. Hier musst Du Dich im Vorraus erkundigen, welche für Dich nötig sind.

Rechtsform und Verträge

Die Wahl der richtigen Rechsform spielt eine große Rolle, wenn Du ein Unternehmen gründen möchtest. Je nach Anforderung stehen Dir dabei verschiedene Rechtsformen zur Auswahl. So lässt sich beispielsweise ein Einzelunternehmen oder eine Personengesellschaften wie die GbR recht schnell gründen, während es bei einer Kapitalgesellschaften wie der GmbH (so gründest Du eine GmbH) oder UG länger dauert. Das hängt u.a. mit den nötigen Terminen für einen Notar oder den Eintrag in Handelsregister zusammen. Zu berücksichtigende Faktoren sind:

  • Anzahl der Gründer: allein oder im Team?
  • Haftung: begrenztes oder volles Risiko
  • Gründungskapital: Ist Eigenkapital vorhanden?
  • Firmierung: Wie soll das Unternehmen heißen?
  • Gründungskosten und -dauer
  • Buchführung und Steuern
  • Investorensuche und Finanzierung
  • Gemeinnütziges Geschäftsmodell möglich?

Abhängig von der Rechtsform spielen auch notwendige Verträge eine Rolle. Das betrifft nicht nur den Gesellschaftsvertrag oder die Geschäftsführerverträge, sondern auch Mitarbeiterverträge, Allgemeine Geschäftsbedingungen und Kundenverträge.

Einhergehend mit der Gründung ist auch die Eröffnungen eines Geschäftskontos. So wird beispielsweise eine Kapitalgesellschaft erst dann vom Notar beim Handelsgericht angemeldet, wenn das nötige Stammkapital auf dem Geschäftskonto hinterlegt ist. Im Gegensatz dazu benötigen Freiberufler und Einzelunternehmen nicht zwingend ein separates Geschäftskonto, es ist aber ratsam, um berufliche und private Finanzen voneinander zu trennen.

Standort

Solltest Du nicht von zuhause aus arbeiten, gilt es für Dein Büro, Ladenlokal, Werkstatt oder Restaurant einen geeigneten Standort zu finden. Dabei gilt es zahlreiche Faktoren zu berücksichtigen, schließlich hängt oftmals vom Standort ab, ob Kunden Dich finden – oder nicht.

Behörden

Beim Thema „Unternehmen gründen“ kommst Du um den Kontakt mit Behörden nicht drumrum. Zahlreiche Anmeldungen sind Pflicht und versäumst Du diese, drohen Bußgelder.

So darfst Du beispielsweise ohne Steuernummer vom Finanzamt keine Rechnungen ausstellen. Folgend findest Du eine Liste mit Behördengängen, die je nachBranche und Rechtsform auf Dich zukommen:

  • Amtsgericht (Handelsregister) für Kaufleute, OHGs und Kapitalgesellschaften
  • Transparenzregister: für alle Gesellschaften im Handelsregister
  • Arbeitsamt: wenn Du Angestellte beschäftigst
  • Bauamt: Nutzungsänderungen, Umbauten und mehr
  • Berufsgenossenschaft: Unfallversicherung für alle Gründer
  • Finanzamt: Pflicht für alle
  • Genossenschaftsregister für Genossenschaften
  • Gesundheitsamt: Lebensmittelhygiene und Gesundheitszeugnisse
  • Gewerbeamt bzw. Bezirksamt: verpflichtend für alle Gewerbetreibenden
  • Gewerbeaufsichtsamt: Einhaltung von diversen Bestimmungen
  • Handwerkskammer (HWK): für Handwerker
  • Industrie- und Handelskammer (IHK): für fast alle Gründer
  • Ordungsamt: Gaststättenkonzession, Erlaubnisse etc.
  • Partnerschaftsregister: für Freiberufler im Team
  • Standeskammern für Freiberufler

Außendarstellung

Um erfolgreich am Markt zu bestehen ist ein optimaler Außenauftritt existentiell wichtig.

Das beinhaltet beispielsweise ein Firmenlogo oder ein Internetauftritt.  Ebenso wichtig sind dabei rechtliche Aspekte wie ein Impressum und die Datenschutzerklärung.

Der erste Eindruck zählt – das gilt für eine korrekte Rechnung ebenso wie für den direkten Kundenkontakt. Achte also darauf, dass die Außendarstellung ein stimmiges Bild ergibt.

Kundengewinnung

Planung, Genehmigungen und Finanzierung stehen – Du hast Dein Unternehmen gegründet. Doch von allein werden die Kunden nicht kommen, also musst Du dafür sorgen, dass Deine Dienstleistung oder Deine Produkte beim Kunden bekannt gemacht werden. Nur so wirst Du Umsätze erzielen und Dich erfolgreich am Markt etablieren.

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