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Warum ein digitaler Euro auch Dich betrifft

von Dirk Eigner
Digitaler Euro: Vorteile und Risiken

Ein digitaler Euro soll her, zumindest wenn es nach dem Willen der Europäischen Zentralbank (EZB) geht. MyBusiness Mentor erklärt dir, was es damit auf sich hat.

Die Zukunft ist digital, so auch in Sachen Euro. Die Europäische Zentralbank möchte neben Bargeld, den digitalen Euro einführen. Doch was heißt das für Dich als Endverbraucher? Hat die neue Digitalwährung nur Vorteile, oder gibt es auch Risiken? In der Finanzbranche wird er als erster Schritt zur Abschaffung von Bargeld gesehen: Was hat es damit auf sich?

Im folgenden Artikel erfährst Du, was der digitale Euro überhaupt ist, wie er funktioniert und welche Auswirkungen er für Dich und Banken hat. Zum Ende hast Du eine gute Übersicht, was Dich mit der neuen digitalen Währung erwartet und wleche Chancen und Risiken sie für Dich bereithält.

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Dirk Eigner
Experte für Geldanlage und Altersvorsorge

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Über mich

Nach meiner Ausbildung zum Bankkaufmann hat es mich für mehr als 10 Jahre nach London und die Welt der Finanzen gezogen. Zurück in Deutschland habe ich 15 Jahre als selbstständiger Finanzberater gearbeitet, bevor ich das Bloggen für mich entdeckt habe. Meine jahrelange Erfahrung und Expertise möchte ich weitergeben und über das Thema Geldanlage und Altersvorsorge schreiben.

Was ist der digitale Euro?

Beim digitalen euro handelt es sich um eine digitale Form des Zentralbankgeldes, also des Euros. Genau wie Bargeld, kannst Du ihn genauso für Kaufabwicklungen nutzen – nur in virtueller Form. Im Grunde genommen funktioniert er ähnlich wie Kryptowährungen oder andere virtuelle Währungen – jedoch mit einigen Besonderheiten:

  • Die Rechtsgültigkeit des digitalen Euro wird durch die EZB garantiert
  • Er kann, neben Bargeld, in den 19 Ländern der Eurozone (ab 01.01.2023 mit Kroatien 20 Länder) zur Zahlung genutzt werden
  • Er soll eine schnelle, sichere und innovative Zahlungsmethode bieten
  • Sowohl Bürger als auch Unternehmen können den digitalen Euro nutzen.

Wie funktioniert digitales Geld?

Um ein besseres Verständnis zu erhalten, wie der digitale Euro funktioniert, ist es hilfreich, sich bereits bestehende Kryptowährungen und digitale Währungen anzuschauen. Die Europäische Bankenaufsicht (EBA) definiert virtuelle Währungen als „eine bestimmte Art von nicht reguliertem digitalem Geld, das nicht von einer Zentralbank herausgegeben oder gesichert wird und als Zahlungsmittel verwendet werden kann.“ Kryptowährungen und digitale Währungen:

  • werden im Internet erstellt
  • sind unabhängig von Zentralbanken und staatlichen Institutionen und werden stattdessen von Privatpersonen ausgegeben
  • ermöglichen Peer-to-Peer-Transaktionen, also ein sofortiger Geldwechsel über spezielle Apps oder digitale Plattformen
  • haben keine Verbindung zu den üblichen gesetzlichen Währungen wie Euro (EUR) oder Dollar (USD)
  • haben einen stark schwankenden Wert

Ist der digitale Euro eine Kryptowährung?

Zumindest nicht im klassischen Sinne, denn im Vergleich zu Bitcoin und Co. gibt es einige wichtige Unterschiede zwischen beiden Zahlungsmitteln. Der größte Vorteil des digitalen Euros ist die sicherheit, die die EZB bietet. Während Kryptowährungen stark schwanken und Du Dein Geld damit auch komplett verlieren kannst, ist der digitale Euro genauso sicher wie Bargeld.

Zu den Gemeinsamkeiten mit Kryptowährungen gehören aber auch:

  • Beide sind digitale Zahlungsmittel auf der Grundlage eines Blockchain-Systems
  • Für die Nutzung benötigst Du ein digitales Wallet. Du kannst das Geld direkt bei der EZB anlegen. So können Peer-to-Peer-Transaktionen durchgeführt werden, ohne dass Privatbanken zwischengeschaltet sind.

Was bringt ein digitaler Euro?

Die Europäische Zentral bank möchte im gesamten europäischen Wirtschaftsraum den digitalen Euro als offizielles Zahlungsmittel einführen. Oberste Devise soll bei der staatlichen Digitalwährung die Sicherheit sein.

Damit wird das seit Jahrhunderten vorherrschende Bankensystem in seinen Grundfesten bedroht. Bisher leihen sich Banken das Geld bei der Zentralbank und stellen es Bürgern und Unternehmen für Kredite zur Verfügung. Sie verdienen Geld, indem sie es mit höheren Zinsen an Kreditnehmer weiter verleihen. Die Bürger wiederum lagern ihr Geld als Zahlungsmittel bei den Privatbanken ein.

Digitaler Euro: Wann wird er eingeführt?

Auch der digitale Euro soll von der EZB ausgegeben werden. Im Gegensatz zur bekanntesten digitalen Kryptowährung, dem Bitcoin, ist es jedoch eine zentralisierte Digitalwährung. Die EZB hat somit immer die Oberhoheit über die Abwicklung digitaler Zahlungen. Nach den bisherigen Plänen wirst Du als Otto-Normalbürger auch nie einen digitalen Euro vollständig besitzen.

Ersetzt der digitale Euro Bargeld?

Offiziell wird das verneint, aber die Tendenz zur Abschaffung von Bargeld wird immer deutlicher. Nach derzeitigem Stand soll der digitale Euro Bargeld lediglich ergänzen und soll Dir eine schnelle und sichere Bezahlmöglichkeit bieten. In der Finanzbranche ist es jedoch ein offenes Geheimnis, dass Bargeld keine Zukunft hat. Ein digitaler Euro ist auf diesem Weg der erste Schritt.

Vorteile

Warum soll der digitale Euro eingeführt werden? Nach außen hin soll die Stabilität des Euros gegenüber anderen Kryptowährungen und digitalen Zahlungsmitteln geschützt werden. Zudem soll eine sichere, schnelle und moderne Bezahlmöglichkeit zur Verfügung gestellt werden. Zu den Vorteilen gehören:

  • Reibungsloser Zahlungsverkehr: Durch die Digitalisierung können Zahlungen einfach und sicher abgewickelt werden – und das im Bruchteil einer Sekunde.
  • Niedrigere Kosten: Das Bargeld-System ist teuer. Digitale Zahlungssysteme haben deutlich niedrigere Kosten.
  • Bessere Öko-Bilanz: Die ökologischen Folgen von Währungs- und Zahlungssystemen werden drastisch reduziert.
  • Sofortige Hilfsmaßnahmen: Soforthilfe wie beispielsweise die Energiepauschale kann in Krisenzeiten schnell zur Verfügung gestellt werden.
  • Geldwäschebekämpfung: Geldwäsche und Steuerhinterziehung können wirksam eingeschränkt werden.
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Risiken

Nicht von allen wird der digitale Euro mit „Hurra“ begrüßt, denn er bringt auch so manche Risiken mit sich. Vor allem geht es dabei um die zwei folgenden Punkte:

  • Datenschutz und Privatsphäre: Laut EZB soll der digitale Euro Bargeld nicht ersetzen. Kritiker befürchten jedoch, dass er der erste Schritt zur Abschaffung von Bargeld ist. Bargeld hat einen sehr großen Vorteil – die Anonymität beim Bezahlen. Ein digitaler Euro bekämpft zwar wirksam Geldwäsche, doch gleichzeitig eine vollständige digitale Überwachung erschaffen.
  • Bankensystem: Durch die parallele Währung könnten die Einlagen von Banken abnehmen, wodurch sie weniger Kredite anbieten können. Für Banken bedeutet das einen großen Einschnitt in ihr Geschäftsmodell, durchaus mit Nachteilen für Endverbraucher.

Wann kommt er?

Laut der EZB-Präsidentin Christine Lagarde soll in etwa vier Jahren mit dem digitalen Euro bezahlt werden können. Bereits seit Oktober 2021 läuft eine zweijährige Untersuchungsphase. Im Oktober 2023 soll dann von der EU-Kommission, dem Parlament sowie anderen Regulierern entschieden, ob es auch wirklich zur Einführung kommt. Sollte dies der Fall sein, müssten in allen Mitgliedsländern Gesetze entsprechend angepasst werden, wofür etwa drei Jahre veranschlagt sind.

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