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Für welche Versicherung ist eine Selbstbeteiligung sinnvoll?

von Anke Weidner
Selbstbeteiligung Versicherung: Lohnt sich das für Dich?

Die Selbstbeteiligung Versicherung hilft Dir vor allem bei den Prämien zu sparen. MyBusiness Mentor erklärt Dir, worauf Du beim Abschluß genau achten musst.

Versicherungen sollen Dich im Schadensfall absichern und Deine finanziellen Risiken in Grenzen halten. Welche Versicherungen es gibt, haben wir schon ausführlich behandelt. Einen Begriff den Du häufig hören wirst ist „Selbstbeteiligung Versicherung“. Doch was ist das überhaupt?

Im folgenden Artikel erfährst Du, was der Eigenanteil bei einer Versicherung ist, wie hoch er ausfallen kann und was Du damit sparen kannst. Damit entscheidest Du selbst

Freie Mitarbeiterin
Anke Weidner
Expertin für Finanzen und Versicherungen

Das erwartet Dich

  • Du weißt, was die Selbstbeteiligung Versicherung ist.
  • Kennst Vorteile und Risiken des Eigenanteils.
  • Kannst sagen, für welche Versicherungen es in deinem Fall sinnvoll ist!

Über mich

Nach meiner Ausbildung zur Bankkauffrau habe ich 5 Jahre in New York gearbeitet, bevor es mich aus privaten Gründen nach Deutschland zurückgezogen hat. Meine Erfahrung und Expertise in Sachen Finanzen und Versicherungen möchte ich weitergeben und über das Thema Selbstbeteiligung Versicherung schreiben.

Was ist eine Selbstbeteiligung?

Die Selbstbeteiligung, auch Selbstbehalt genannt, ist ein Anteil, den Du als Versicherungsnehmer im Schadensfall selbst bezahlst. Kommt es also zum Schaden, erstattet Dir die Versicherung nicht die volle Höhe, sondern nur die Kosten, die über die Selbstbeteiligung hinausgehen.

Grundsätzlich gibt es zwei Arten der Selbstbeteiligung:

  • Absoluter (fester) Selbstbehalt: Zwischen Dir und der Versicherung wird ein feste Betrag bestimmt, den Du in jedem Versicherungsfall selbst zahlst, egal wie hoch der Schaden ist. Für Dich hat das den Vorteil, dass Du vorhersehbare Kosten hast. Auf der anderen Seite kann es vorkommen, dass Du für kleine Schäden komplett oder zum Großteil allein aufkommen musst. Ein absoluter Selbstbehalt ist vor allem bei der Kfz-Versicherung und anderen Sachversicherungen (z.B. Hausrat- oder Wohngebäude-Versicherung) üblich.
  • Relativer (proportionaler) Selbstbehalt: In diesem Fall wird ein bestimmter Prozentsatz vereinbart, den Du im Schadensfall übernimmst. Welche Summe das ist, hängt von der Schadenshöhe ab. Bei kleineren Schäden ist das eine überschaubare Summe, bei größeren kann das durchaus schmerzhaft werden. Ein relativer Selbstbehalt ist beispielsweise bei Kranken-Zusatzversicherungen üblich.

Wann ist eine Selbstbeteiligung sinnvoll?

In erster Linie spart der Versicherer durch Selbstbehalte Geld. In den meisten Fällen haben Versicherungsfälle nur geringe Schäden, die einen Verwaltungsaufwand bedeuten, der in keinem Verhältnis zum Schaden steht. Oftmals werden solche Bagatellschäden gar nicht gemeldet, da der Versicherte nach Abzug des Selbstbehalts keine relevante Erstattungssumme erhält.

Den Kostenvorteil gibt die Versicherung an Dich weiter – und Du bezahlst dadurch geringere Prämien. Demzufolge kannst Du mit dem Selbstbehalt die Kosten für einen Versicherungsvertrag senken.

Lohnt sich für Dich ein Selbstbehalt? Mach eine einfache Rechnung, um das herauszufinden. Dabei vergleichst Du die Preise für einen Tarif mit und ohne Selbstbehalt und berechnest, wieviel Geld Du jährlich sparst.

Beispielrechnung: Für eine Versicherung bezahlst Du mit Selbstbehalt 50 Euro und ohne Selbstbehalt 100 Euro. Durch den Selbstbehalt ist die Versicherung für Dich 50 Euro günstiger. Beträgt Dein Selbstbehalt nun 500 Euro, dann wirst Du erst nach 10 Jahren ohne Versicherungsfall wirklich Geld sparen. Liegt der Selbstbehalt aber bei 250 Euro, lohnt sich der Tarif mit Eigenanteil bereits nach 5 schadensfreien Jahren.

Selbstbeteiligung Versicherung: Eigenanteil im Schadensfall

Höhe der Selbstbeteiligung

Ob ein Selbstbehalt und in welcher Höhe für Dich sinnvoll ist, hängt von der Versicherungsart ab. Neben dem Schadensrisiko und der möglichen Schadenshöhe, spielt auch Deine Ersparnis bei der Prämie eine große Rolle.

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KfZ-Versicherung

Bei der KfZ-Haftpflichtversicherung ist ein Selbstbehalt gesetzlich ausgeschlossen. Bei der Kasko-Versicherung kommt er hingegen sehr häufig vor. 

Selbstbeteiligung in der Teilkasko-Versicherung

Eine Teilkasko-Versicherung sichert Dich gegen Diebstahl oder Schäden an Deinem eigenen Auto ab, beispielsweise durch:

  • Hagel- und Sturmschäden, Blitzschlag
  • Marderbiss
  • Unfälle mit Haarwild
  • Brand- und Explosionsschäden
  • Kabelschäden oder Kurzschluss
  • Schäden durch Überschwemmungen
  • Glasbruch

Wie hoch die Prämie der Teilkasko-Versicherung ist, hängt von verschiedenen Faktoren wie beispielsweise dem Autotyp, der Region, Deinem Alter und Deiner jährlichen Kilometer-Leistung ab. Auch die Selbstbeteiligung spielt eine große Rolle. So sind Tarife gänzlich ohne Eigenanteil deutlich teurer.

Die meisten Versicherten wählen einen Eigenanteil zwischen 150 bis 300 Euro je Schadensfall:

Entscheidest Du Dich für einen Tarif mit 150 Euro, zahlst Du im Schnitt etwa 23 Prozent weniger im Vergleich zu einem Tarif ohne Selbstbehalt. Bei einer Selbstbeteiligung von 300 Euro wird die Versicherung sogar bis zu 30 Prozent günstiger.

Eine noch höhere Selbstbeteiligung bei der Teilkasko lohnt sich in der Regel nicht. In diesen Fällen wird die Prämie nur wenig günstiger, wenn Du bei einem Schadensfall mehr als 300 Euro übernimmst.

Die meisten Versicherungen bieten Dir auch an, die Schadensbeteiligung nur auf bestimmte Schadensfälle anzuwenden, beispielsweise bei einem Wildunfall oder Hagelschäden. Bei anderen Schäden greift die Versicherung zu 100 Prozent. Dadurch sollst Du Bagatellschäden erst gar nicht melden, wodurch die Versicherung Geld spart.

Selbstbeteiligung Versicherung: Vor- und Nachteile

Selbstbeteiligung in der Vollkasko-Versicherung

Eine Kfz-Vollkasko-Versicherung deckt alle typischen Leistungen einer Teilkasko-Versicherung ab. Zusätzlich greift die Vollkasko bei:

  • Schäden am eigenen Auto nach selbst verursachten Unfällen
  • Schadensfällen durch Vandalismus

Im Vergleich zur Teilkasko, sind Vollkasko-Versicherungen sehr teuer. Der genaue Preis ist abhängig, vom Autotyp, der Region und persönlichen Faktoren.

Auch bei der Prämienhöhe der Vollkasko spielt die Selbstbeteiligung eine große Rolle. Oftmals wird ein Selbstbehalt zwischen 150 und 500 Euro vereinbart:

  • Mit 150 Euro Selbstbehalt wird die Versicherung im Schnitt um 20 Prozent günstiger.
  • Mit 300 Euro Selbstbehalt sparst Du etwa 26 Prozent.
  • Bei einer Eigenbeteiligung von 500 Euro ist die Vollkasko im Durchschnitt 30 Prozent günstiger als ein Tarif ohne Selbstbehalt.

In manchen Fällen kann sich auch eine Vollkasko mit einer Selbstbeteiligung von über 500 Euro lohnen. Bei einer Vollkasko-Versicherung hängt die Höhe der Prämie auch von Deiner Schadensfreiheitsklasse ab. Hast Du längere Zeit keine Schäden, belohnt Deine Versicherung Dich durch Schadensfreiheitsrabatte. Mit jedem leistungsfreien Jahr rutschst Du in eine höhere Schadensfreiheitsklasse und bezahlst weniger Versicherungsprämien. Hast Du jedoch einen Schadensfall, wirst Du in eine niedrigere Klasse zurückgestuft. Es kann durchaus vorkommen, dass Du nach 35 unfallfreien Jahren nur noch 20 Prozent der Prämien zahlst, die einem Versicherten in der Stufe 0 berechnet wird.

Damit das nicht passiert, kann es sinnvoll sein, Schäden bis zu einer Höhe von 1.000 Euro erst gar nicht zu melden. In einem solchen Fall kannst Du in der Vollkasko auch eine Selbstbeteiligung von mehr als 500 Euro vereinbaren. Wichtig ist dann aber, dass Deine Prämie dadurch deutlich günstiger wird.

Private Krankenversicherung

Durch eine private Krankenversicherung mit Selbstbehalt-Tarif sparst Du oftmals mehr als 1.000 Euro pro Jahr. Bist Du selbstständig, lohnt sich der Selbstbehalt sogar noch mehr als wenn Du angestellt bist, weil Du die vollen Versicherungsbeiträge selbst bezahlst. Letzten Endes hängt es aber davon ab, wie häufig Du zum Arzt gehst.

Private Krankenversicherungen bieten verschiedene Varianten einer Selbstbeteiligung an:

  • Kompletter Selbstbehalt mit Obergrenze: Dabei zahlst Du alle medizinischen Kosten bis zu einer jährlichen Höchstgrenze (z.B. 3.000 Euro). Alle Kosten die darüber hinaus gehen, werden von der Versicherung übernommen.
  • Prozentualer Selbstbehalt mit Obergrenze: Dabei übernimmst Du einen bestimmten Kostenanteil (z.B. 15 Prozent). In den meisten Fällen  wird der maximale Eigenanteil aber durch eine Obergrenze gedeckelt.
  • Variable Selbstbehalte: Eine beliebte Variante, die je nach Leistungsbaustein unterschiedlich hoch ausfällt. So kannst Du beispielsweise ambulante Behandlungen zum größten Teil selbst bezahlen, bei Krankenhausaufenthalten übernimmt jedoch die Versicherung die Kosten.

Wichtig! Selbst wenn Du durch einen Selbstbehalt viel an Prämien sparst, solltest Du immer eine Obergrenze vereinbaren. So stellst Du sicher, dass Du im Fall der Fälle nicht finanziell überlastet wirst.

Selbstbeteiligung bei einer Vollkasko-Versicherung

Rechtsschutz-Versicherung

Durch eine Rechsschutz-Versicherung werden Kosten für Anwalt oder Gericht übernommen, die im Streiffall auf Dich zukommen können. Wie hoch die Prämie ausfällt, hängt vom Versicherungsbereich ab. Die meisten Versicherungen bieten Dir „Bausteine“ an, wie z.B. Privatrechtsschutz, Verkehrsrechtsschutz oder Berufsrechtsschutz. Diese kannst Du dann individuell kombinieren.

Oftmals beträgt der Eigenanteil zwischen 150 bis 250 Euro, wodurch Deine Prämie im Schnitt um 10 bis 20 Prozent niedriger ausfällt.

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